Berlin – Der NABU zeigt sich irritiert über die Ankündigung des Bundesumweltministeriums (BMUKN), bei der EU-Kommission um eine Verlängerung der Frist zur Einreichung der nationalen Wiederherstellungspläne (NRP) zu bitten. Der finale Plan ist erst im Jahr 2027 fällig – genug Zeit, um mit Entschlossenheit und dem nötigen politischen Willen die Aufgaben anzugehen. Stattdessen setzt das BMUKN ein fatales Zeichen für die Zukunft unserer Natur, kritisiert Stephan Piskol, Senior-Referent für Biodiversitätspolitik:
„Ein ganzes Jahr vor Ablauf der Frist bereits eine Verlängerung zu fordern, sendet das völlig falsche Signal – an die Bundesländer, an andere Mitgliedstaaten und vor allem an die Bürger*innen, die sich völlig zu Recht um den Verlust natürlicher Lebensräume, das Insektensterben und die Zerstörung von Mooren und Auen sorgen. Anstatt die Verantwortung nach Brüssel zu schieben, sollten Bundesumweltministerium und die Bundesländer mehr Kampfgeist bei der Bewältigung dieser Generationenaufgabe beweisen.“
Wiederherstellung finde nicht auf dem Papier, sondern in der Landschaft statt, so Piskol. Handlungsbedarf bestehe nicht erst seit der neuen EU-Verordnung. Statt Zeit mit der Planung eines Planes verstreichen zu lassen, fordert der NABU, den Fokus stärker auf die parallele Umsetzung zu legen. Dafür brauche es sichtbare Sofortmaßnahmen wie die Aufstockung von Naturschutzfinanzierung oder den Ausbau des Biotopverbundes. Natürlich ist dies eine große Herausforderung, aber auch andere EU-Vorgaben zum Schutz von Mensch und Umwelt wurden unter schwierigen Bedingungen umgesetzt – ein Grund zum Zögern ist dies nicht”, so Piskol. |