Berlin - Die heute morgen von Bundeswirtschaftsminister Habeck vorgestellten Pläne einer Carbon Management Strategie sowie Änderungen des Kohlendioxidspeicherungsgesetzes kommentiert NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller wie folgt:
„Die Bundesregierung ist über das Ziel hinausgeschossen. Zweifellos brauchen wir schnellstmöglich Regelungen für den Einsatz von CO2-Minderungstechnologien wie CCS. Diese werden aller Voraussicht nach das deutlich größere Potenzial natürlicher Senken ergänzen müssen, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Es ist ein falsches Signal, hier nun auch die Emissionen fossiler Kraftwerke mit einbeziehen zu wollen. Für die Abscheidung und unterirdische Speicherung von CO2 kommen nur unvermeidbare Restemissionen, wie bei Prozessen der Kalk- und Zementherstellung und bei der Müllverbrennung in Betracht. Der Ausbau der Infrastruktur ist außerdem sehr teuer und die potenziellen Speicherstätten sind begrenzt. Der Fokus muss weiter klar auf dem Ausbau der erneuerbaren Energien und dem vollständigen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen liegen. Die Bundesregierung ist gut beraten, bei den weiteren Umsetzungsschritten die vorgesehene Nutzung auf ein Minimalmaß zu begrenzen, um die gesellschaftliche Akzeptanz nicht zu verspielen. Tatsache ist auch, der Nordsee geht es schon heute schlecht. Wer für CCS im Meer eintritt, der trägt Verantwortung dafür, die Meere an anderer Stelle merkbar zu entlasten." |